Donnerstag, 23. Mai 2013

1852 - Schöppners Sagenbuch, Zweiter Band, 554. Sankt Mang zu Stadt am Hof




Schöppner, Alexander
Sagen
Sagenbuch der Bayerischen Lande
Zweiter Band
553. Die Kirche in Pielenhofen
554. Sankt Mang zu Stadt am Hof
555. Sagenhaftes Alter von Regensburg

554. Sankt Mang zu Stadt am Hof.

[108] Wening Top. Bav. IV., 112.



Dieses Kloster führt den Namen St. Mang, weil, wie die gemeine Sag geht, um das Jahr 1134 der heilige Beichtiger und Abt Magnus in Gestalt eines ehrwürdigen alten Mannes und der heilige Erzengel Michael in Gestalt eines schönen Jünglings zu Regensburg am Gestad der Donau erschienen und von dem Schiffmann, welcher die Ankommenden überzuführen pflegte, nach Stadt am Hof geführet zu werden begehrt. Obwohl hierauf der Schiffmann ihnen dieses ihr Begehren anfänglich abschlug, seine Mattigkeit und die bereits anbrechende Nacht vorschützend, so hat er sie doch endlich, da sie ihm eröffnet, wer sie wären, mit geziemender Ehrerbietung in sein Schiff genommen und übergesetzt; darnach ihm beide Heilige befohlen, daß er sich zu einem nahgesessenen Mann Namens Berchtoldus verfügen und in ihrem Namen für seinen Schifflohn ein Mastschwein sammt einem Metzen Korn abfordern solle, welches Alles Berchtoldus nicht allein alsobald abfolgen, sondern auch an seinem eigenen Wohnplatz zu Ehren des heiligen Magni eine schöne Kapelle erbauen lassen.


Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 108.

Permalink:
http://www.zeno.org/nid/20005672767

Lizenz:
Gemeinfrei

Kategorien:
Literatur · Deutsche Literatur