Donnerstag, 24. April 2014

1862 - Die Herren von Laaber

Aufsatz: "Die Herren von Laaber", 1862

Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg: VHVO - Historischer Verein für Oberpfalz und Regensburg - Google Books



Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg: VHVO, Band 21 (Google eBook)

Historischer Verein für Oberpfalz und Regensburg
Verlag des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg, 1862
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An dem Flüßchen Laber, das aus einer sehr reichen Quelle im Dörflein Lab er, Gerichts Kastel, entspringt, liegt der Marktflecken Lab er, im Gerichte Hemau, ehedem Hauptort der gleichnamigen Herrschaft, die einen beträchtlichen Umfang hatte, und von den Herrschaften Pettendorf, Hohenfels, Ehrenfels, der Grafschaft Riedenburg, den Herrschaften Breiteneck und Flügelsberg eingeschlossen war. Breiteneck war ein Bestandtheil der Herrschaft Laber, wurde aber davon getrennt.
Ueber das Entstehen dieser Herrschaft, sowie über das Herkommen der Herren von Laber können nurMuthmaßungen aufgestellt werden. Liegt ja die Urgeschichte der Oberpfalz noch in tiefem Dunkel, wie die Geschichte der vielen hundert adeligen Geschlechter, die da ehedem haufeten und uns heute kaum dem Namen nach bekannt sind.

Lang läßt die Herren von Laber und die Breitenecker von den Riedenburger Grafen abstammen7- wenn nicht, meint er, der Umstand, daß sie mit den Abensbergern gleiches Wappen hatten, auf die Vermuthung zurückführt, daß der Riedenburger Hauptstamm selber ursprünglich Rotheneckisch (Abensbergisch) war.') Na gl sagt, daß die von Laber aus dem Babonen - Stamme von Abensberg her
') Lang, bayer. Grafschaft. 186.
rühren2), und Hund, dem die beiden gefolgt sind, sagt das Nämliche. »)
Wahrscheinlich stützten diese Herren Autoren sich auf die Verträge und Erbeinigungen der beiden Geschlechter von Laber und Abensberg. Die Wappen haben nichts mit einander gemein.
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MenSberg. Zaber.
Die Abstammung ist aber dessenungeachtet möglich, jedoch nicht wahrscheinlich, da die ganze von Hund entworfene Stammtafel der Herren von Laber unrichtig ist und urkundlich sich nicht nachweisen läßt.
Sibenzwentzigste Tafel. , Die Herren von Werd, an der Altmühl oben bei Diethfurt, Arbanhofen, Sickeling, Schambach, Sintzing, Laber, Bögt des Klosters Weltenburg, da sie (keine!) Begräbniß haben. ^)
2) Nagl, orig. 6«m. dkv. 134.
2) Hund. Stammb. 1. 258.
4) Aventin, Chronik, Stammtafeln.
Hund, Stammb. 1,253.
Hartwich 1040.
Gottschal Küng und sein Engel Mayr von
Gemahel 1060. Sintzing und Laber.
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Wernher III. der letzte, 1300."
Da hier nur urkundliche Nachrichten aufgenommen werden, so fallen nicht nur Vorstehende Stammtafel, sondern auch sämtliche Turniere, wie sie immer beschrieben sein mögen, als Fabeln hinweg.
Wernher l.
(1074—1114) 1118.
Ueber Wernher I. von Laber sind die Nachrichten sehr sparsam, wenn wir ihn nicht mit Wernher II. für eine Per« son nehmen wollen.
1106 und 1109 werden Werner und Gundacker von Laber grosse Wohlthäter des Klosters St. Jakob in Regensburg genannt; da aber urkundliche Beweise mangeln, ist die Sache sehr fraglich. S)
1118 war Wernher von Lab er Zeuge im Kloster Reichenbach.°) Vielleicht ist Wernher eine Person mit dem ohne Geschlechtsbeinamen in Ried, coä. äipl, Rat. 1074 (vag. 164) und 1114 (vag. 173) vorkommenden Freien Werenhart. Die in den älteren Urkunden enthaltenen Na, men ohne Geschlechtsbezeichnung erschweren das Studium sehr.
Wernher n. von 1136 c. bis 1160 c. .. der muthmaßliche Sohn des Vorigen.
1136 c. war Wernher äe I^ad«re Zeuge im Kloster Prüfling, als der Letzte der Freien/) was uns seine Jugend beweiset, da die Zeugen stets nach Alter und Rang aufgezeichnet wurden. Dabei ist auch sein Dienstmann Otnant von Laufenthal als Zeuge genannt.«)
°) Gumpelzhaimer, Chr. von Reg. Maufoläum 271.
Hist. Berh. für Oberpf. 1841, 136.
Ried, c«S. Rat. 1, 171.
Hund, Uetrop. Lal. 3, 65. «) Non. doio. 14, 408.
Abhandl. d. Akad. d. Wissensch. 1804, 35. 5) Nov. doio. 13, 133.
«) Laufenthal eine Stunde westlich von Laber gelegen. Das Geschlecht der Laufenthaler kömmt von 1136—1300 vor.
1140 c. wird Wernher von Laber mit mehreren Adeligen der Gegend als Zeuge genannt, da Durinchart von Pyrbaum dem Kloster Weihenstephan ein Gut übergicbt.^) , , 1142 (1147?). Bei Uebergabe des Schlosses Hohenburg an das Hochstift Regensburg war Berthold — Wernher — von Laber Zeuge.'")
1150 steht ^VernKerus äs labere als Zeuge nachdem Burggrafen von Regensburg in einer Urkunde des Klosters Prüfling.") Die Urkunde dürste in das Jahr 1164 zu setzen sein. .
1152 sinden wir ^VernKer ge Iraker wieder als Zeugen dortselbst.«)
1157 am 5. Februar in einer zu Ulm vom Kaiser Friedrich I. ausgestellten Urkunde steht Wernher von Laber unter dem höheren Adel als Zeuge '^).
1160 (1156—1160) werden in einer Urkunde des Stiftes Obermünster zu Regensburg als Zeugen genannt Ulrich und Wernher von Laber. ^)
Jn welcher Beziehung Ulrich zu Wernher steht, ist unbekannt. Die folgenden Urkunden gehören einem andern Wernher an und zwar:, , . ^ Wernher in. . , von 1174—1194 c. ..! ^
1174 (1167—1190) war Wernher von Laber Zeuge in einer Urkunde des Grafen von Valley, welche dieser dem Kloster Scheyern ausstellte.'°) ,, '.. . -V.--!"
«) Aon. dolo. 9, 414." /"'-..,:"
Hund Nstrov. Lal. 3, 464. '«) Ried, coli, äivl. Rat. 1, 213.
Ried, Hohenburg. -' ,-'
") Nov. doio. 13, 51.
'2) Noll. doio. 13, 70. A, - / .
'2) Nov. doio. 29, 338. - ^. . .' , .
Ried, coS. Sip. 1, 228^ . / ^
'«) Quellen und Erörterungen z. B. u. d. G. 1,205.
'S) Hund, Netro?. Lal. 3, 316.