Donnerstag, 3. April 2014
Steinerne Brücke auf www.regensburg.de
Geschichte der Steinernen Brücke (auf www.regensburg.de)
http://regensburg.de/steinerne/wahrzeichen-steinerne/geschichte
Die Steinerne Brücke kann auf eine lange, wechselvolle Geschichte zurückblicken
Vorgängerbauten
Schon Karl der Große ließ in Regensburg etwa 100 Meter stromabwärts eine hölzerne Brücke bauen. Allerdings wurde diese immer wieder durch die Naturgewalten zerstört. Darüber hinaus war sie dem zunehmenden Handelsverkehr nicht mehr gewachsen.
1135 bis 1146
Bau der Brücke durch einen nicht bekannten Baumeister; Auftraggeber waren die reichen Regensburger Kaufleute unter Förderung des Bayernherzoges Heinrich des Stolzen. Die Brücke war der einzige Donauübergang zwischen Ulm und Wien.
1147 und 1189
Ausgangspunkt für die 2. und 3. Kreuzzüge unter Kaiser Barbarossa I.
1182
Kaiser Friedrich I. verleiht der Brücke besondere Privilegien:
Freiheit des Brückenzuganges und Zollfreiheit; Brückenmeisteramt mit besonderen Rechten und Einkünften und eigenem Brückenmeister; eigenes Brückensiegel. Die Einnahmen aus dem Brückenzoll dienten der Erhaltung der Brücke.
Historische Ansichten
1499 bis 1502
Bau der Oberen Hölzernen Brücke zum Oberen Wöhrd
1633
Sprengung des südlichen dritten Brückenbogens im Dreißigjährigen Krieg als Abwehr gegen die schwedische Belagerung. Bis 1791 überbrückte eine hölzerne Zugbrücke die Donau an dieser Stelle.
1784
Mächtiger Eisstoß und Hochwasser zerstören die zwei Brücken zum Oberen Wöhrd sowie die Mühlen, Schleif-, Polier- und Hammerwerke auf den Pfeilerbeschlächten. Der mittlere Turm wird abgetragen.
1810
Abbruch des schwarzen Turms auf Stadtamhofer Seite nach schweren Zerstörungen durch napoleonische und österreichische Truppen.
Um 1900
Bestrebungen die Steinerne Brücke abzubrechen und durch eine moderne Konstruktion zu ersetzen
1945
Zerstörung von vier Bögen nach Sprengung durch deutsche Truppen in den letzten Kriegstagen
1951
Instandsetzungarbeiten, u.a. Gründungssicherung der Pfeiler, Rückbau der großen Pfeilerinseln (Beschlächte)
1967
Erneuerung der gesprengten Bögen. Die Brücke erhält einen neuen Belag und neue Brüstungen.
Veränderungen über die Jahrhunderte
Die Steinerne Brücke hatte in früheren Jahrhunderten ein anderes Aussehen. Von ehemals drei Türmen ist nur noch der Turm des Brücktores auf der Altstadtseite erhalten geblieben.
Die nördliche Brückenbefestigung auf der Stadtamhofer Seite mit dem markanten Schwarzen Turm wurde von den Truppen Napoleons zerschossen. Der Mittlere Turm musste 1784 wegen der Zerstörungen durch Eisstoß abgebrochen werden. Auch die zahlreichen Mühlen auf den Pfeilervorlagen auf der Stadtseite wurden durch dieses Naturereignis zerstört.
Die Ausführungen werden auf einer zweiten Seite fortgesetzt, wo es nur um die technischen Daten geht:
Stadt Regensburg - Wahrzeichen Steinerne - Technische Daten
http://regensburg.de/steinerne/wahrzeichen-steinerne/technische-daten
Konstruktion
Die Steinerne Brücke ist eine mittelalterliche Natursteingewölbebrücke mit ursprünglich 16 Bögen und 15 Pfeilern. Mit einer Brückenlänge von früher 336 Metern überspannte sie das Donautal vor den Toren der Stadt.
Der erste und letzte Bogen wurden im Laufe der Geschichte überbaut; der erste Bogen beim Bau des im 16. Jahrhundert erbauten Salzstadels.
Mit heute 15 sichtbaren Bögen (Spannweite rund 10 bis 17 Meter) und 14 Pfeilern (Breite rund 6 bis 8 Meter) überquert die mächtige Steinbrücke auf einer Länge von rund 315 Metern den Nord- und Südarm der Donau sowie die beiden Wöhrdinseln.
Die sichtbaren Bögen und die Stirnwände der Steinernen Brücke bestehen aus behauenen Steinquadern aus überwiegend Regensburger Grünsandstein und Kalkstein. Das Innere der Brücke ist mit einem sogenannten Gussmauerwerk - einem Gemisch aus Grünsandsteinbrocken und Kalkmörtel - aufgefüllt.
Dieses Bauprinzip lässt sich auf dem Foto, das nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg entstand, gut erkennen.
Material:
Als Material wurde Grün- und Kalksandstein aus der Umgebung von Regensburg verwendet.
Die Konstruktion der Pfeiler
Die Pfeiler wurden direkt und ohne Pfähle auf dem standfesten Flusskies aufgelagert.
Zum Schutz der Pfeiler wurden die sogenannten Beschlächte errichtet. Beschlächte sind inselförmige Vorbauten aus hölzernen Eichenpfählen und Steinschüttungen, die um die Pfeiler herum gebaut wurden, um diese vor Unterspülung zu schützen.
Im Laufe der Zeit wurden die Beschlächte immer größer, so dass sie mit der Zeit den Wasserdurchfluss verengten und die Donau aufstauten. Die gestörten Strömungsverhältnisse dürften zum Entstehen der bekannten Donaustrudel beigetragen haben.
In den Jahren 1848 und von 1951bis 1962 wurden die Beschlächte zurückgebaut, um den Wasserdurchfluss zu verbessern.
Weitere Daten
Höhenlage: max. Anstieg in Brückenmitte um 5 bis 5,50 Meter
Spannweite Bögen: zwischen 10,20 und 16,70 Meter
Breite der Pfeiler: zwischen 5,80 und 7,60 Meter