Freitag, 30. September 2011

1586 - Opel, Peter: Abbildung des in Regensburg anno 1586 gehaltenen Stahlschießens

Opel, Peter: Abbildung des in Regensburg anno 1586 gehaltenen Stahlschießens - BSB Cod.icon. 399a

Regensburg 1586

Scan aufrufbar unter: http://codicon.digitale-sammlungen.de/Band_bsb00019748.html

(weitere Quelle: https://www.bavarikon.de/object/bav:BSB-HSS-00000BSB00019748?cq=stahlschie%C3%9Fens&p=1&lang=de)

Es gibt neben dieser Federzeichnung auf Pergament aber noch 5 weitere Stiche, die man z.T. in Aufsätzen oder Büchern sieht, aber nie direkt im Internet findet. Ich habe schlechte Versionen der Stiche aus dem Aufsatz von Möseneder extrahiert, sie sind am Ende dieses Beitrags. Eine bessere Version eines der Stiche findet man im Aufsatz von Angerer/Wanderwitz Zu Gast im alten Regensburg

Peter Opel: Abbildung des in Regensburg anno 1586 gehaltenen Stahlschießens




Direktlinks:

1r: Gesamtansicht zusammengesetzt

00: Einzelaufnahme linke Hälfte

00: Einzelaufnahme rechte Hälfte




Beschreibung:

Cod.icon. 399 a – Katalog

Opel, Peter: Abbildung des in Regensburg anno 1586 gehaltenen Stahlschießens

1 Bl – Regensburg, 1586


Sachgruppe: Varii
Sprache: Latein (und Deutsch)
Besonderheiten: Einzelblatt. Vgl. BSB, Cgm 2019 mit der Beschreibung des Schützenfestes von Petrus Opl, darin eingebunden Cod.icon. 399 b mit 5 Bl der Kupferstichfolge zu dem Stahlschießen.
Einband: Mappe.
Provenienz und Geschichte: Keine Angabe.
Literatur zur Handschrift: August Edelmann, Schützenwesen und Schützenfeste der deutschen Städte vom 13. bis zum 18. Jahrhundert. München, 1890, S. 131-139. Kris Zapalac, Das Regensburger Stahlschießen 1586, in - Feste in Regensburg. Hg. Karl Möseneder. Regensburg 1986, S. 135-144.
Kodikologie: Pergament. 63 × 74,5 cm.

Ausstattung: Bl. 1r Feine zusammenfassende Vorzeichnung zu der auf 5 aufeinanderfolgende Szenen verteilten stilistisch trockeneren Kupferstichfolge Cod.icon. 399 b (beigebunden in BSB, Cgm 2019) des Stahlschießens (auch bezeichnet als Armbrustschießen, Sonderform eines Schützenfestes) in Regensburg von 1586.
Topographisch genaue und mit Genreszenen belebte Darstellung des Schießplatzes mit Empfang der Schützen.
Detailreich die baulichen Elemente mit u.a. Bachen, Schießhaus, Narrenbühne, Festzelten und diversen Spielfeldern.
Als dekorative Elemente die Personifikation der Victoria mit Reichswappen (Doppeladler) und Regensburger Stadtwappen (gekreuzte Schlüssel)
In einer Rollwerkkartusche 16 Familienwappen.
2 Bannerträger
Selbstbildnis in Halbfigur des ausführenden Künstlers, signiert Petrus Opl (bezeugt 1580-1612; Thieme-Becker : XXVI, 1932, 26) aus Regensburg.
Federzeichnung mit Gold

Beschreibung: Bl. 1r Historisch und topographisch präzise Darstellung des Verlaufs des zweiten Tages des siebentägigen Stahlschießens in Regensburg (Armbrustschießen) am 31. Juli 1586 auf dem Schießplatz neben dem Jakobstor, angefertigt von dem Regensburger Maler, Kupferstecher, Waffenschmied und Schützen Peter Opel.
Hier wiedergegeben sind der Schießplatz mit den dazugehörigen Bauten, Einrichtungen zur Verpflegung und Kurzweil, die beteiligten Personen und die Prozedur des Schützenempfangs.
Die vier am rechten Rand als Säulen ausgeprägten Kolumnen enthalten das Teilnehmerverzeichnis: 216 in fünf 'Viertel' unterteilte, nach Stand beziehungsweise Städten geordnete Schützen und ihre Schießergebnisse, sodann die 9 sogenannten Neuner (Repräsentanten der Reichsstände als Ehrenmeister des Schützenfestes), beginnend mit Georg Andreas Freiherr von Herberstein als kaiserlichem Repräsentanten (vgl. Zedler : Bd. 8, Sp. 1618), und die 2 Schützenmeister Jonas Portner (zum Wappen der Portner von Theuern, Regensburger Patriziergeschlecht; vgl. Siebmacher, Faksimile : Teil 5, Taf. 221; Siebmacher : Bd. 22, A1, S. 117, Taf. 119) und Wolfgang Perger.
Von Peter Opel, möglicherweise als künftigem Stadtbeamten, ist zusätzlich ein detaillierter Augenzeugenbericht des Festverlaufs (BSB, Cgm 2019: 2v) erhalten, davon abhängig eine zweite Fassung von dem Pritschenmeister Caspar Lerff aus Augsburg (BSB, Cgm 8479: 6v-29v).
Nicht in diesem Text belegt sind die Namen auf der Tafel mit den Familienwappen der lt. Inschrift unseres Blattes vornehmsten um die Stadt Regensburg verdienten Patrizier.
Reihe 1 beginnt mit Christoph Portner, Stefan Fugger (gest. 1602; W. Schratz, Regensburger Wappen, in - Der deutsche Herold XVII (1886), Nr. 12, S. 123-129, bes. S. 128), Hans Flettach (Siebmacher : Bd. 22, A2, S. 38; Siebmacher, Faksimile : Teil 5, Taf. 224), Andreas Eyböckh (Siebmacher, Faksimile : Teil 5, Taf. 229)
Reihe 2 beginnt mit Johann Förstl (Bürgergeschlecht; Siebmacher : Bd. 9, Teil 2, S. 25, Taf. 43), Dionysius Schiltl (1545-1593; Fürnrohr : S. 385), Georg Haller (Bürgergeschlecht; Siebmacher : Bd. 10, Teil 4, S. 12, Taf. 14), Martin Schiltl (1550-1591; Fürnrohr : S. 387).
Die beiden Bannerträger-Knaben seitlich der Tafel sind bezeichnet Hans Caspar Portner und Caspar Lerchenfelder (Bürgergeschlecht; Siebmacher : Bd. 22, A 2, S. 116, Taf. 73).
Literatur: Lipperheidesche Kostümbibliothek : Lipp Te 5. Joseph Klersch, Das deutsche Schützenwesen. Geschichte und Bedeutung. Eine Bibliographie. Köln 1967, S. 231 f., Nr. 2288-2290 (Bücher des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften 1. Hg. vom Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften). G. Dotzauer, Das Schützenwesen in Bayern, Landshut 1984, S. 79-81. Bauer 1997 : S. 745 und 892. RDK : Bd. 8, Nachtrag Sp. 1476. Chronikalische Verzeichnung des Ereignisses Christian Gottlieb Gumpelzhaimer, Regensburg's Geschichte, Sagen und Merkwürdigkeiten von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ... . Regensburg 1837, S. 979. Vgl. Fauser, Topographie : II, S. 647 Nr. 11 522.


Empfohlene Zitierweise: Marianne Reuter, Beschreibung der Handschrift Cod.icon. 399 a, in: BSB-CodIcon Online. Elektronischer Katalog der Codices iconographici monacenses der Bayerischen Staatsbibliothek München (Fri Sep 30 09:08:18 CEST 2011).
Letzte Änderung der Daten: 6. Juli 2006.


Hier sind die Stiche, aus der PDF-Datei 








Hier sind zwei Bilder aus dem Buch von Angerer/Wanderwitz "Zu Gast im alten Regensburg". Das erste ist die Federzeichnung mit der Gesamtansicht, das zweite ist eines der Stiche