Ein Scan einer handschriftlichen (und bebilderten) Version ist in bavarikon,
https://www.bavarikon.de/object/bav:BSB-HSS-00000BSB00043227?lang=de
dort mit folgender Beschreibung:
Weiteres Digitalisat (einer anderen handschriftlichen Version)Die erste Naturgeschichte in deutscher Sprache ist das "Buch der Natur" des aus dem heutigen Mäbenberg stammenden Konrad von Megenberg (1309-1374), Domherr und Pfarrer von St. Ulrich in Regensburg. Als Enzyklopädie in acht Büchern umfasst es das naturkundliche Wissen des Spätmittelalters. Seine Hauptquelle ist der "Liber de natura rerum" (1240) des Dominikaners Thomas von Cantimpré. Das "Buch der Natur" gibt Auskunft über die Natur des Menschen, über Planeten und Elemente, Fauna, Flora, Mineralogie, aber auch über Wunderbrunnen und -menschen. In seinem Denken steht Konrad zwischen der allegorischen Naturbetrachtung und modernen naturwissenschaftlichen Anschauungen. Ziel des Buches ist die Gotteserkenntnis, wenngleich die beschriebenen Sachverhalte an Eigenbedeutung gewinnen, statt nur Träger geistlichen Sinns zu sein. Bei der Bezeichnung der Objekte verwendete Konrad thüringische, ostfränkische und bayerische Wörter, was zu größerer Allgemeinverständlichkeit beitrug. Der Pergamentcodex Cgm 38 entstand wohl noch zu Lebzeiten des Autors. Der Text wurde von zwei Schreibern aufgeschrieben, die Handschrift mit roten und blauen Initialen mit reichem Fleuronnée am Kapitelanfang ausgestattet. Auftraggeber war vermutlich der Ritter Stefan von Preckendorf. Datum: 2016, Peter Czoik
Zu Megenberg
Konrad von Megenberg, auch Konrad von Mengelberg,[1] latinisiert (als „Konrad von Mägdeberg“) auch Conradus de Montepuellarum (* 1309 in Mäbenberg zu Georgensgmünd bei Nürnberg; † 14. April 1374 in Regensburg) war Weltgeistlicher und Autor von 22 lateinischen Schriften, die hagiographische, theologische, moralphilosophische und vor allem in seinem Hauptwerk Buch der Natur naturkundliche Themen behandeln.
Konrad von Megenberg zog im Jahr 1342 nach Regensburg.[3]
(er war dann Domherr in Regensburg bis zu seinem Tod 1374)
Konrads Werke gliedern sich in drei Schaffensphasen. Die Pariser Phase um 1337, die Wiener Phase sowie die Regensburger Phase von 1348 bis 1374. Insbesondere kann die Zeit von 1348 bis 1354 als seine produktivste bezeichnet werden. Während er an der Domschule unterrichtete, vollendete er Werke, die er in Wien begonnen hatte und verfasste weitere.[6]
Der Name Konrads von Megenberg wurde zwischen 1337 und 1338 in Paris zu Conradus de Montepuellarum latinisiert[11]
Naturwissenschaftliche Schriften
Seine deutschen Werke widmen sich naturwissenschaftlichen Themen und sind von ihm ausdrücklich für Laien geschrieben worden.
Im Jahre 1349 verfasste Konrad von Megenberg die Causa terre motus, eine Abhandlung über die Zusammenhänge von Erdbeben und Pestepidemien.
Die Deutsche Sphaera ist eine Übersetzung von Johannes von Sacroboscos (ca. 1200–1256) Werk Sphaera mundi, welches im Mittelalter das Standard-Lehrbuch der Astronomie war.
In den Jahren 1348 bis 1350 schrieb er das Buch der Natur (oder: Buch von den natürlichen Dingen), das allgemein als das „erste systematisierte deutschsprachige Kompendium des Wissens über die geschaffene Natur“ angesehen wird. Er bediente sich dabei vor allem des Liber de natura rerum von Thomas von Cantimpré[7] als Quelle[3][8] und bezieht sich darin auch auf den Gelehrten Albertus Magnus.[9][10] Es erlangte große Bedeutung und Verbreitung und wurde noch in den Jahren 1536 und 1540 in Frankfurt als Naturbuch nachgedruckt.