Sonntag, 17. Januar 2021

1465 - das ersten Blockbuch, das in Regensburg gedruckt wurde.

Seite aus "Salve Regina"; Wikicommons; als gemeinfrei erklärt



Blockbücher sind Bücher, bei denen die einzelnen Seiten durch je ein einzigen Holzdruck erstellt wurden. Vorrangig waren Bilder, die eher spärlichen Texte waren entweder auch mit eingeschnitzt (was in Spiegelschrift sicherlich aufwändig war), oder sie wurden nachträglich handschriftlich oder nachträglich durch Extradrucke auf die Seite nachgedruckt. (Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Blockbuch)

Blockbücher gab es in Asien schon ein paar hundert Jahre nach Christi Geburt, in Europa wahrscheinlich erst ab ca 1420.

2014 wurde bekannt, dass ein in Regensburg gedrucktes Buch gefunden wurde. Hierzu gab es einen Vortrag, der wie folgt in denMedien gemeldet wurde:


„Salve Regina“ - Das erste in Regensburg gedruckte Blockbuch / Vortrag über eine Entdeckung in der British Library

Prof. Dr. Herbert E. Brekle geht am Montag, 3. November, um 19 Uhr im Museum Obermünster bei seinem Vortrag über das erste in Regensburg gedruckte Blockbuch (Holzschnittbuch) auf eine spannende Spurensuche von London bis zurück ins Regensburg des 15. Jahrhunderts.
Der emeritierte Professor Dr. Herbert E. Brekle entdeckte vor kurzem in der British Library in London ein in Regensburg gedrucktes Blockbuch mit Texten und Bildern der Marienverehrung. Ein Blockbuch (auch Holzschnittbuch) ist ein von Holzstöcken gedrucktes Buch, bei dem die Druckform jeweils für eine ganze Seite mit Bild und/oder Text aus einer Holztafel geschnitten wurde. In der British Library wird das weltweit nur in einem Exemplar existierende Werk aus dem Jahre 1465 (?) einem gewissen Lienhart Holle zugeschrieben. Brekle – ein gelernter Schriftsetzer – machte sich daran, Näheres über dieses Buch herauszufinden. Unterstützt vom Stadtarchiv, dem Fürstlichen Archiv und der Staatlichen Bibliothek konnte er sowohl Bildmaterial als auch Informationen aktuarischer und bibliographischer Art dingfest machen. Gab es im 15. Jahrhundert einen Lienhart Holle in Regensburg? Und arbeitete er als Buchdrucker? Prof. Dr. Herbert E. Brekle informiert beim Vortrag nicht nur detailliert über die Herstellungstechnik von Blockbüchern, sondern lüftet auch das Geheimnis der Provenienzgeschichte des Werks. Dazu kommen ganz wesentlich seine neuen drucktechnisch und philologisch detaillierten Analysen der 16 überlieferten Seiten dieses für Regensburgs Kulturgeschichte wichtigen Werkes.  
Quelle: https://www.bistum-regensburg.de/news/salve-regina-das-erste-in-regensburg-gedruckte-blockbuch-vortrag-ueber-eine-entdeckung-in-der-british-library-3357/


Und hier geht es zu einer PDF-Version des Vortrags mit Kopien aus dem Blockbuch:

https://epub.uni-regensburg.de/30834/9/Das%20erste%20in%20Regensburg%20gedruckte2-21.11.2014.pdf

Ein Bild fand ich auf wikicommons

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/18/Salve_Regina%2C_German_Block_Book.jpg?uselang=de (Der anderslautende  Link im Vortragstext scheint überholt zu sein)

Das Buch selbst fand ich nicht, auch nicht auf British Library. Es könnte sich wohl um dieses Buch handeln: https://data.cerl.org/istc/ia01407500

Über Lienhart Holl (in der Regel trat er als HOLL und nur selten als HOLLE auf) gibt es einen Wikipedia-Eintrag

https://de.wikipedia.org/wiki/Lienhart_Holl