Samstag, 13. März 2021

1873 - Der Sturz am Haidplatz - Flugblatt und Bild

Der Sturz von Carl Bernovin am Haidplatz. Im Jahre 1673 stürzte ein Seiltänzer auf dem Haidplatz zu Tode. Hierüber gibt es eine Flugblattmeldung und zwei Bilder. Siehe auch: https://www.regensburger-tagebuch.de/2012/04/regensburg-historisch-der-haidplatz_11.html

Quelle für das Flugblatt war das Internet, aber ich habe keinen Link mehr.



 






Das zweite Bild, für das ich aber keine Quellenangabe habe, ist:





Gemäß Karl Bauer, Regensburg, ereignete sich Folgendes: 

Der Seiltänzer Charles Bernovin war Chrirurg und Augenarzt, in ganz Europa. 1672 kam er nach Regensburg und bekam großen Zulauf. Er verkaufte unter anderem Wunderkuren, Pulver und Mixturen.

Am 5. Januar 1673 kündigte er ein noch nie da gewesenes Schauspiel an: ein Gauklerstück auf dem Haidplatz. Auf einem Seil vom Turm des Goldenen Kreuzes bis zum Pflaster vor der neuen Waag wollte eeine Talfahrt antreten. Dabei behängte er sich mit Feuerwerkskörpern. Es war wahrscheinlich schon dunkel und ein regnerischer Abend. Helfer tränkten Bernovins Kleider mit Wasser, um Verbrennungen zu vermeiden, dann bestückten sie Rücken Hände und Füße mit Raketen und Schwärmern - ingesamt mit 20 Pfund Pulver.

Mehrmals drehte er sich während des Abfahrens nach Art der Gaukler, als er ins Wanken geriet. Am Seil hängend wollte er sich mit den Füßen wieder hinaufschwingen, aber das Gewicht der nassen Kleidung und der Feuerwerkskörper war zu groß. So hing er minutenlang mit einer Hand am Seil, mit der anderen Hand hielt er die Nase zu, wegen der starken Rauchentwicklung. Schließlich stürzte er auf das Pflaster. Dort konnte man sich nicht nähern, denn die Raketen feuerten immer noch. Die Zucshauer dachten zuerst an einen Trick, nämlich eine brennende Papierpuppe, bevor sie begriffen, was passiert war.